Die Serie „Dept. Q“ auf Netflix basiert auf der populären Krimi-Buchreihe von Jussi Adler-Olsen rund um den grantigen Detective Carl Morck. In den letzten Wochen habe ich mir irgendwie schwergetan, eine Serie zu finden, die mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. Aber „Dept. Q“ haben mein Mann und ich in drei Abenden durchgebinged. Also eine unbedingte Serienempfehlung für alle, die wieder mal Lust auf einen guten Krimi haben.
Inhaltsübersicht
- Worum geht es in „Dept. Q“ auf Netflix?
- Warum sollte man sich die Serie ansehen?
- Wie viele Folgen gibt es von „Dept. Q“ auf Netflix?
- Ich bin mit „Dept. Q“ fertig. Was sollte ich als Nächstes schauen?
- Fazit
Worum geht es in „Dept. Q“ auf Netflix?
Nach einem traumatischen Schusswechsel kehrt Detective Carl Morck (gespielt von Matthew Goode) einige Monate später zurück in seinen Job. Det. Morck war schon davor kein Sonnenschein, aber seit dem Zwischenfall schlurft er genervt durch das Kommissariat, versucht sich in die Untersuchungen zu seinem Fall einzumischen und ist insgesamt einfach nur ein riesiges Ekel.

Seine Chefin Moira Jacobson (gespielt von Kate Dickie) hat die Aufgabe erhalten, eine neue Cold-Case-Abteilung zu gründen und beschließt kurzerhand als Leitung (und vorerst einziges Mitglied) Carl Morck einzusetzen. Einquartiert ist die neue Abteilung im tiefsten Untergeschoss („Downstairs, downstairs“) in Räumlichkeiten, die früher als Duschen genutzt wurden.
Doch ein wenig Glück hat Det. Morck dann doch, als ihm als Assistent der ruhige und empathische Akram Salim (gespielt von Alexej Manvelov) zur Seite gestellt wird. Akram ist intelligent und zeigt immer wieder eine unaufgeregte Entschlossenheit, die in starkem Kontrast zur manchmal lähmenden Wut von Carl steht.

Das letzte Mitglied der neuentstandenen Abteilung „Department Q“ ist DC Rose Dickson (gespielt von Leah Byrne). Der Rotschopf, der immer was zu sagen hat, schließt sich Det. Morck an, um ihren Schreibtischjob zu verlassen und endlich wieder an richtigen Fällen arbeiten zu können. Rose bringt insbesondere die soziale Kompetenz ins Team, die Det. Morck fehlt. Sie kann gut mit Menschen umgehen und bekommt so Antworten, die Carl versagt bleiben.
Gleichzeitig lernen wir die engagierte Anwältin Merritt Lingard (gespielt von Chloe Pirrie) kennen, die gerade einen Mordfall als Anklägerin prozessiert.
Noch wissen wir nicht, wie die beiden Handlungsstränge zusammenpassen. Aber wir bleiben nicht lange im Dunkeln, denn schon in der ersten Folge werden die beiden Geschichten zusammengeführt.
Warum sollte man sich die Serie ansehen?
Nordic Noir in Edinburgh
Die zugrundeliegende Buchreihe von Jussi Adler-Olsen spielt in Kopenhagen und wurde für die Serienadaption nach Edinburgh verlegt. Aber ich finde, gerade zu dieser Entscheidung kann man den Serienmachern gratulieren. Die Stadt macht einen wesentlichen Teil der düsteren und tristen Atmosphäre der Serie aus. Immer wieder sieht man einsame, regennasse Hintergassen und Durchgänge oder irgendwie bedrohliche, alte Gebäude im Hintergrund.
Spannender erster Fall
Der erste Cold-Case-Fall des „Dept. Q“ behandelt das Verschwinden einer jungen Frau vor mehr als vier Jahren. Im Vordergrund der Geschichte stehen die psychologischen Aspekte des Falles, aber auch die Auswirkungen von traumatischen Erlebnissen. Was treibt Menschen zu extremen Taten? Es gibt jedoch keine schnellen Antworten auf diese Frage. Und in „Dept. Q“ wird uns durch schrittweise Enthüllungen die Antwort nähergebracht und so die Spannung vorangetrieben. Der Fall entfaltet sich in Schichten – was anfangs wie ein simpler Cold Case wirkt, wird zunehmend düsterer, bizarrer und emotional aufgeladen. Als Zuschauer werden wir zu Mit-Ermittlern und sind dann doch von unvorhersehbaren Wendungen überrascht. Aber das ist ja der Spaß an der Sache!

Tiefe statt Klischee
Die Hauptfiguren in „Dept. Q“ sind keine klassischen Helden und Heldinnen. Jeder einzelne hat ein emotionales „Päckchen“ zu tragen. Carl Morck kämpft mit tiefer Schuld nach dem missglückten Einsatz zu Beginn der Serie. Sein syrischer Kollege Akram wirkt freundlich und pragmatisch, doch auch in ihm schlummern alte Wunden, die vermutlich aus seiner Zeit in der Heimat stammen. Auch Rose, die vermeintlich stabilste im Team, verbirgt eine emotional schwierige Vergangenheit. Diese Komplexität der Figuren macht sie menschlich und nahbarer. Und wie dann sehr schnell erkennbar wird – ergänzen sie sich hervorragend.

Wie viele Folgen gibt es von „Dept. Q“ auf Netflix?
Zurzeit gibt es nur eine Staffel von „Dept. Q“ auf Netflix. Diese umfasst 9 Folgen. Die Episodendauer schwankt zwischen knapp über 40 Minuten bis 1 Stunde und 10 Minuten. Es steht leider noch nicht fest, ob es weitere Staffeln geben wird. Aber die Buchvorlage der Krimi-Reihe umfasst 10 Bände. Also Stoff für weitere Folgen gäbe es genug.

Ich bin mit „Dept. Q“ fertig. Was sollte ich als Nächstes schauen?
Von den Krimiserien, die ich in den letzten Jahren gesehen habe, hat mich „Der Pass“ mit Nicholas Ofczarek einer deutsch-österreichischen Ko-Produktion wohl am meisten beeindruckt. Die Serie ist spannend, düster und hat ganz hervorragende Schauspieler.
Thematisch zwar im Mysterie-Genre angesiedelt, finde ich auch Ähnlichkeiten mit „Dark“ auf Netflix. Auch „Dark“ ist visuell eher auf der düsteren Seite angesiedelt. Das riesige Atomkraftwerk ragt bedrohlich über der Stadt. Die Serie ist ebenfalls eher langsam erzählt, ohne wilde Action. Und wer es gerne komplex mag, hat man mit „Dark“ sicher eine der anspruchsvollsten Serien der letzten Jahre vor sich.
Fazit
„Dept. Q“ auf Netflix hat mich wirklich gepackt – und zwar gleich nach etwa 2 Minuten. Pro Abend sind es dann 3 Folgen geworden – klassischer Binge-Modus. Dass die Serie aktuell zu den beliebtesten Serien auf Netflix gehört, überrascht mich kein bisschen. Wer Krimis mit Atmosphäre, Tiefgang und Charakterentwicklung liebt, wird hier absolut fündig.



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