„Ausgerechnet Alaska“ – oder im Original „Northern Exposure“ ist seit ihrer Ausstrahlung im österreichischen Fernsehen in den 1990er Jahren meine Lieblingsserie – immer noch. Ich schaue viel fern und sehe sehr viele Serien. Aber „Ausgerechnet Alaska“ hat mich wohl am stärksten geprägt und nachhaltig zum Serienjunkie gemacht.
Die Serie war bei uns jedoch nie so erfolgreich wie in den USA, wo sie sogar einen Emmy als beste Drama-Serie einheimsen konnte. Ich schätze, dass das insbesondere an den unmöglichen Sendezeiten im österreichischen und deutschen Fernsehen gelegen hat. Mich hat man trotzdem nicht vergraulen können. Ich fand’s einfach nur super!
Inhaltsübersicht
- Wo kann man „Ausgerechnet Alaska“ streamen?
- Worum geht es in „Ausgerechnet Alaska“?
- Warum mir die Serie so gut gefällt
- Wo wurde „Ausgerechnet Alaska“ gedreht?
- Wie viele Folgen gibt es von „Ausgerechnet Alaska“?
- Fazit
Wo kann man „Ausgerechnet Alaska“ streamen?
Neuigkeiten zu den Streaming-Möglichkeiten: Seit kurzem kann man die ersten 4 Staffeln von „Ausgerechnet Alaska“ auf RTL+ streamen. Darüber hinaus besteht die Option, die Serie auf Amazon Prime, Apple TV und Microsoft anzusehen. Dort kann man sich die Serie allerdings leider nur kaufen.
Vielleicht ändert sich jedoch bei Amazon Prime demnächst etwas. Denn in den USA sind seit ein paar Wochen alle 6 Staffeln von „Northern Exposure“ für Amazon Prime-Mitglieder gratis zu streamen. Wir können also hoffen, dass das bei uns auch bald möglich ist.
Ein negativer Punkt bei den zur Verfügung stehenden Streams von Amazon, Apple und Microsoft ist jedoch, dass man das nur im englischen Originalton tun kann. Soweit ich es verstanden habe, hat nur RTL+ die deutsche Tonspur (ob auch Englisch möglich ist, weiß ich leider nicht). Zur Zeit habe ich den Streaming-Dienst nicht, um es auszuprobieren und auf deren Seite ist es leider nicht erkennbar.

Worum geht es in „Ausgerechnet Alaska“?
In „Ausgerechnet Alaska“ geht es um die fiktive Kleinstadt Cicely und ihre etwas skurrilen, aber liebenswerten Bewohner. Wir lernen die Kleinstadt und ihre Einwohner kennen, als Joel Fleischman (gespielt von Rob Morrow), ein junger Arzt aus New York, die Arztpraxis von Cicely übernehmen muss. Joel hat sich dazu verpflichtet, als Gegenleistung für sein Uni-Stipendium die ersten vier Jahre nach seinem Studium in Alaska zu arbeiten. Zugesagt wurde ihm ein Job im Spital von Anchorage – doch Joel wird nach Cicely versetzt.
Seine Ankunft in dem kleinen Städtchen wird zum ausgewachsenen Kulturschock. Er muss sich nicht nur an das raue Klima und die mangelnde Infrastruktur gewöhnen, sondern auch an die eigenwilligen Dorfbewohner.
Zum Beispiel trifft Joel auf die ruhige und fast stoische Sprechstundenhilfe Marilyn (gespielt von Elaine Miles). Ihr Nachname ist paradoxerweise Whirlwind, obwohl sie eher bedächtig und gelassen ist. Ihre seelenruhige Art bringt Joel regelmäßig zur Verzweiflung.

Gemeinsam mit Dr. Fleischman lernen wir also Cicely und seine Bewohner kennen und lieben. Und das ist so erfrischend anders, sodass die Serie auch heute noch heraussticht.
Warum mir die Serie so gut gefällt
Einzigartige und unvergessliche Charaktere
Schon bei der ersten Begegnung zwischen Dr. Fleischman und Ed Chigliak (gespielt von Darren E. Burrows) wird klar, dass in Cicely die Dinge anders laufen. Joel merkt schnell, dass die Einhaltung von Privatsphäre für Ed keine hohe Priorität hat. Er ist jedoch so nett, freundlich und naiv, dass man ihn nur ins Herz schließen kann.
Die Beziehung zwischen Joel und Maggie O’Connell (gespielt von Janine Turner), der selbstbewussten Buschpilotin, verbreitet eine Stimmung, die stark an Screwball-Comedys mit Katherine Hepburn und Cary Grant erinnert. Sie finden sich gegenseitig furchtbar, arrogant und egoistisch. Sie streiten sich, versöhnen sich, streiten sich wieder. Doch die beiderseitige Anziehung ist unverkennbar.

Der wohlhabendste und einflussreichste Bürger von Cicely ist Maurice Minnifield (gespielt von Barry Corbin). Maurice ist ein ehemaliger NASA-Astronaut, der jedoch nie ins All geflogen ist. Er ist laut, konservativ und patriotisch – aber auch loyal und manchmal sogar großzügig. Außerdem ist er der Medienmogul von Cicely, da ihm KHBR, der einzige Radiosender der Stadt, gehört.
Der Hobbyphilosoph und Ex-Sträfling Chris Stevens (gespielt von John Corbett) ist der Radiomoderator eben dieses Senders. „Chris am Morgen“, wie er sich als Moderator nennt, kommentiert die Geschehnisse in Cicely mit Weisheiten von H.C. Jung bis Shakespeare. Untermalt mit Musik von Klassik bis Folk und Jazz. „Chris am Morgen“ war wohl mein erster TV-Crush – dicht gefolgt von Agent Mulder. Und in „Sex and the City“ war ich selbstverständlich immer der Meinung, dass Carrie mit Aidan und nicht mit Mr. Big zusammenkommen sollte.

Musik
Musik spielt eine wesentliche Rolle in „Ausgerechnet Alaska“. Das liegt insbesondere daran, dass „Chris am Morgen“ eigentlich ständig im Hintergrund zu hören ist. Und damit auch die wunderbaren Songtitel, die Chris für uns ausgewählt hat. Ich habe mir damals sogar den Soundtrack von der Serie auf CD gekauft. Das war für eine Fernsehsendung schon ungewöhnlich.
Meiner Meinung nach war „Ausgerechnet Alaska“ seiner Zeit voraus – ähnlich wie „Twin Peaks“, das ungefähr zur gleichen Zeit bei uns im Fernsehen gelaufen ist. Doch anders als „Twin Peaks“, das nicht zuletzt wegen der Fortsetzungsstaffel ein Revival erlebte, kennt „Ausgerechnet Alaska“ kaum noch jemand.
Und warum ist das so? Kurz gesagt: Es liegt an der Musik.
Soweit ich aus meinen Recherchen herausfinden konnte, kennen viele die Serie einfach nicht, weil (bis jetzt) kein Streamingdienst die Serie in ihrem Programm hatte. Und das wiederum liegt (lag) an der Musik. Aufgrund von komplizierten Copyright-Rechten, die die verwendete Musik in der Serie betreffen, wäre es anscheinend immer zu teuer gewesen, die Serie auszustrahlen.

Der Humor und der Charme der Serie
Humorvolle Serien gab es in den 1990er Jahren fast ausschließlich im Sit-Com-Format, und die bekannten „Gelächter“ vom Band habe ich damals schon furchtbar gefunden. „Ausgerechnet Alaska“ gab den Zuschauern jedoch die Chance, die Witze auch ohne „Hilfe“ zu verstehen, und das war damals gar nicht so selbstverständlich.
Der Humor und der Charme der Serie werden verstärkt durch zahlreiche Pop-Culture-Referenzen, witzige Traumsequenzen, spirituelle Reisen und philosophische Erkenntnisse. Die Serie verwendet auch oft visuelle und akustische Effekte, um die Stimmung, die Atmosphäre und die Bedeutung der Szenen zu verstärken.
Eine Drama-Serie, die es schafft, zahlreiche lustige und amüsante Momente in die Handlung einzubinden, eine Dramedy also, ist auch heute noch mein liebstes TV-Genre.

Wo wurde „Ausgerechnet Alaska“ gedreht?
Das berühmte Wandgemälde aus „Ausgerechnet Alaska“ gibt schon einen Hinweis darauf, wo die Serie tatsächlich gedreht wurde.
Drehort des fiktiven Alaska-Dorfes Cicely war die Kleinstadt Roslyn in den Cascade Mountains, rund 100 km östlich von Seattle entfernt.
https://www.filmtourismus.de/ausgerechnet-alaska/
Anscheinend ist das Wetter in Roslyn (Bundesstaat Washington) doch deutlich besser als in Alaska.

Wie viele Folgen gibt es von „Ausgerechnet Alaska“?
„Ausgerechnet Alaska“ hat 6 Staffeln mit insgesamt 110 Folgen. Laut Info auf der DVD-Box sind das über 82 Stunden. Ich muss jedoch ehrlich gestehen, dass mir die ersten Staffeln deutlich besser gefallen als die letzten zwei. Aber das ist bei Serien leider oft so.

Fazit
„Ausgerechnet Alaska“ ist eine einzigartige und innovative Fernsehserie aus den 1990er Jahren, die das Leben in Alaska mit Humor, ein wenig Romantik, Drama und Fantasie darstellt. Die Serie zeichnet sich durch ihre unvergesslichen Charaktere, ihren kreativen Stil, ihren tollen Soundtrack und ihre manchmal auch tiefsinnigen Themen aus.



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