Der August war für mich ein eher mäßiger Monat, was neue Serien betrifft. Dann habe ich aber bemerkt, dass es auf Netflix neuerdings alle Staffeln von „Lost“ zu sehen gibt (auf Disney plus übrigens auch). Diese Tatsache habe ich zum Anlass genommen, um mir die Serie von null an wieder anzuschauen. Das letzte Mal habe ich „Lost“ bestimmt vor mehr als 12 Jahren gesehen. Und, was soll ich sagen: Ich bin sofort wieder hineingekippt.
Inhaltsübersicht
- Worum geht es in „Lost“?
- Was macht „Lost“ so besonders?
- Was kann ich als Nächstes schauen, wenn mir „Lost“ gut gefallen hat?
- Fazit
Worum geht es in „Lost“?
„Lost“ beginnt mit dem Flugzeugabsturz der Oceanic 815 auf einer (vermeintlich) einsamen Insel mitten im Pazifik. Als Jack (gespielt von Matthew Fox) aus seiner Bewusstlosigkeit aufwacht, herrscht irres Chaos, ohrenbetäubender Lärm und Überlebende des Fluges taumeln verwirrt am Strand entlang. Sein Arzt-Instinkt setzt sofort ein und er hilft den Verletzten, wo er nur kann.
Schon innerhalb der ersten Folgen der Serie wird klar, dass er der Anführer der wild zusammengewürfelten Truppe wird. Ob er nun will oder nicht.
Ebenfalls sehr schnell löst sich der Traum von einer schnellen Rettung in Luft auf. Darüber hinaus sind die Überlebenden damit konfrontiert, dass es auf der Insel scheinbar übernatürliche Kräfte und unerklärliche Phänomene gibt.
Die Frage stellt sich daher: Wie kommen wir wieder runter von dieser verfluchten Insel?

Was macht „Lost“ so besonders?
Für mich persönlich: Nostalgie
Meine (Vor)liebe für Serien hat mit einigen prägenden Serien zu tun. Meiner Lieblingsserie „Ausgerechnet Alaska“ habe ich schon einen Blog-Post gewidmet. Weitere wichtige Meilensteine für mich waren neben „Twin Peaks“ und „Akte X“ etwas später auch „Lost“.
Nach jeder Folge wurde unter meinen Freunden gemutmaßt, was denn alles zu bedeuten hat. Ich denke, zum ersten Mal wurde auch im Internet wild spekuliert, um die Rätsel der Insel zu entziffern.
Ich habe mir nicht sehr viele Serien auf DVD gegönnt. Aber von „Lost“ habe ich mir seinerzeit die komplette DVD-Box mit allen Staffeln zugelegt.
Bei meinem jetzigen Re-Watch kann ich mich einerseits an viele Namen erinnern und auch an die wichtigsten Handlungsstränge. Aber immer wieder passieren Dinge, die ich komplett vergessen habe oder an die ich mich langsam erst wieder erinnere. Also, langweilig ist es jedenfalls auch dann nicht, wenn man die Serie schon mal gesehen hat. Es hilft natürlich, wenn schon ein wenig Zeit vergangen ist.
Die Rätsel und die unvorhersehbaren Wendungen
Einen besonderen Reiz der Serie machen die unerklärlichen Phänomene und anderen Rätsel der Insel aus. Die Insel ist nicht einfach nur ein Ort zum Überleben – sie scheint eine eigene Mythologie und übernatürliche Kräfte zu besitzen.
Ich finde, eine besondere Stärke von „Lost“ ist die Unvorhersehbarkeit der Serie. Es ist schwer, vorauszusagen, was als nächstes passiert, da die Serie oft mit den Erwartungen der Zuschauer spielt. Unerwartete Wendungen und Cliffhanger am Ende vieler Folgen halten das Interesse hoch und verleiten dazu, den Binge-Marathon um eine weitere Folge zu verlängern.

Kultureller Einfluss
Oft konnte man in der Vergangenheit Serien einem bestimmten Genre zuordnen. Mit „Lost“ wurde das anders: Neben dem offensichtlichen Genre einer Abenteuer-Serie geht die Serie noch viel weiter und vermischt Genres wie Mystery, Science-Fiction und Drama. Serien wie „Stranger Things“ oder „Westworld“ bedienen sich ebenfalls diesem Konzept und vermischen diverse Genres zur Unterhaltung von uns Zusehern.
„Lost“ begeisterte schnell eine weltweite Fan-Gemeinde. Social Media war zwar noch in seinen Kinderschuhen – die „Lost“-Fans fanden trotzdem Mittel und Wege, um die letzte Folge im Detail zu analysieren und sich (oft mittels Foren) auszutauschen. Die Produzenten der Serie traten in diversen Podcasts auf und es gab sogar ein Message-Board mit oft abgehaltenen Q&As von Cast und Crew. „Lost“ war in dieser Hinsicht sicher ein Vorreiter bei der direkten Interaktion mit seinem Publikum.
Charaktere im Zentrum
Die Insel und deren Rätsel spielen zwar eine sehr wesentliche Rolle in „Lost“, im Zentrum der Handlung stehen jedoch die Charaktere. Sie sind komplex und manchmal lieben wir sie und manchmal hassen wir sie.
Mithilfe von Rückblenden (in späteren Staffeln auch Flash-Forwards) werden die Charaktere vorgestellt und deren Lebensgeschichten erzählt. So lernen wir jede Figur kennen und die Flash-Backs helfen uns Zusehern, deren Verhalten und Entscheidungen auf der Insel etwas besser zu verstehen.
Jede Folge arbeitet meist die Vergangenheit eines Charakters auf, was es dem Publikum ermöglicht, sich emotional an die Figuren zu binden. Durch die Rückblenden wird deutlich, dass jeder Überlebende auf der Insel ein individuelles Trauma oder Geheimnis hat, das seine Handlungen beeinflusst.
Die Beleuchtung der Gruppendynamik ist ein wichtiges Element der Serie. Die grundverschiedenen Charaktere müssen auf der Insel zusammenarbeiten, um zu überleben. Dabei prallen unterschiedliche Persönlichkeiten, Lebensgeschichten und Lebensstile aufeinander, was zwangsläufig zu Spannungen und Konflikten führt.

Wie viele Folgen gibt es von „Lost“ auf Netflix und Disney+?
„Lost“ bietet rund 90 Stunden Serienunterhaltung vom Feinsten und ist somit nicht wirklich ein schneller Binge für das Wochenende. Die Serie hat, verteilt auf 6 Staffeln, insgesamt 121 Folgen. Jede Episode dauert zwischen 40 und 45 Minuten. Auf Disney+ sowie neuerdings auch auf Netflix lassen sich alle 6 Staffeln streamen.
Eine kleine Warnung noch für Leute, die die Serie noch nie gesehen haben: Das Ende von „Lost“ ist bis heute recht kontroversiell und generell beim Publikum nicht sehr gut angekommen. Ich persönlich finde ebenfalls, dass die Serie ein befriedigenderes Ende verdient hätte. Aber man kann ja nicht alles haben.
Was kann ich als Nächstes schauen, wenn mir „Lost“ gut gefallen hat?
Das Mystery-Element von „Lost“ und seine komplexe Handlung lässt sich am besten mit „Dark“ vergleichen. Auch in dieser Serien wird mit verschiedenen Zeitebenen gearbeitet.
Eine weitere ganz hervorragende Serie, die man wohl als Mischung zwischen Science-Fiction, Dramedy und Mystery bezeichnen kann, ist „Severance“.
Fazit
Für mich ist und war „Lost“ eine wegweisende Serie, die mich wohl endgültig zum unwiderruflichen Serien-Junkie machte. Kein Wunder: Sie bietet einen unwiderstehlichen Mix aus Abenteuer, Drama und Mystery, mit tollen, komplexen Charakteren und einer unvorhersehbaren Handlung mit vielen überraschenden Wendungen. Nicht zu Unrecht zählt die Serie nach wie vor zu einem bahnbrechenden Stück der Fernsehgeschichte.

Der nächste Binge-Marathon kann beginnen. Viel Spaß dabei!
Eure Susi



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