Dank „Reservation Dogs“ auf Disney+ bekommt man, zum ersten Mal in der Serienwelt, Einblicke in das Leben indigener Teenager im ländlichen Amerika. Und das auf eine humorvolle, aber auch nachdenkliche Weise. Die Serie zählt bestimmt zu einer meiner Lieblingsserien auf Disney plus – also ein echter Geheimtipp. Hier erfahrt ihr, warum das so ist.
Von „Reservation Dogs“ gibt es mittlerweile alle drei Staffeln auf Disney+ zu streamen. Und das wird es auch gewesen sein. Nach diesen drei Staffeln ist nämlich leider Schluss. Insgesamt kommt die Serie somit auf 28 Folgen. Jede Episode dauert ungefähr 30 Minuten.
Inhaltsübersicht
Worum geht es in „Reservation Dogs“?
In „Reservation Dogs“ begleiten wir vier junge Native American – Bear, Elora Danan, Willie Jack und Cheese auf ihren Abenteuern, um ihrem langweiligen Leben im Reservat zu entkommen. Das Ziel lautet Kalifornien. Und die Gang nutzt alle legalen, aber auch kleinkriminelle Mittel, um das nötige Kleingeld dafür aufzutreiben.
Die Handlung der Serie setzt rund ein Jahr nach dem Tod ihres gemeinsamen Freundes Daniel ein. Das Traumziel Kalifornien gibt es nämlich nicht ohne Grund. Ursprünglich war es Daniels Traum an die Westküste zu entfliehen. Und um ihren Freund zu ehren, ist es nun der Plan der „Rez Dogs“ genug Geld aufzutreiben, um nach Kalifornien zu kommen.
Bear (gespielt von D’Pharao Woon-A-Tai) lebt alleine mit seiner Mutter und sieht sich als Anführer der Bande. Seine Eltern haben sich schon vor längerer Zeit getrennt und sein Vater glänzt durch Abwesenheit. Und wenn er mal verspricht aufzutauchen, ist eine Enttäuschung vorprogrammiert. Vielleicht als Ausgleich sieht Bear (beginnend mit Episode 1) einen Geist – William Knifeman – der ihm mit teils unerwünschten Ratschlägen zur Seite steht.

Elora Danan (gespielt von Devery Jacobs) ist wohl die draufgängerischste der Gruppe. Ihre Mutter ist gestorben, als sie noch klein war. Vom Vater weiß man eigentlich gar nichts. Elora wird daher von ihrer Großmutter großgezogen. Sie war vor seinem Tod wohl ein wenig in Daniel verliebt, und kämpft daher umso mehr, um den Traum von Kalifornien zu verwirklichen.
Die Community und der Zusammenhalt der Gruppe ist ein wesentlicher Antrieb für Willie Jack (gespielt von Paulina Alexis). Besonders zu ihrem Vater hat sie eine sehr enge Beziehung. Sie ist oft ein Verbindungsglied zwischen den verschiedenen Generationen und lebt wohl am stärksten die indigenen Bräuche und Traditionen aus.
Cheese (gespielt von Lane Factor) ist das jüngste Mitglied der „Rez Dogs“. Über seine Familie ist sehr wenig bekannt. Er lebt zunächst bei seinem Onkel – in späteren Folgen – bei seiner „Großmutter“. Cheese ist sehr weltoffen und ein großer Filmfreak. Er ist nett und höflich und leidet sehr, wenn es Streit unter den „Rez Dogs“ gibt.
Die Geschichte von „Reservation Dogs“ erzählt uns jedoch nicht nur, wie die Vier den Plan von Kalifornien umsetzen wollen. Es geht vielmehr auch darum, auf welche Charaktere sie auf ihren Abenteuern treffen. Dabei wird ein überaus authentisches Bild vom Leben im Reservat gezeichnet. Der kulturelle Reichtum der indigenen Gemeinschaft wird auf witzige, manchmal auch traurige Art in die Geschichte eingebaut.

Warum ihr euch „Reservation Dogs“ ansehen solltet
Authentizität: Jenseits der Stereotypen
Eine der größten Stärken von „Reservation Dogs“ ist die authentische Darstellung des Alltags im Reservat und die Integration von indigenen Traditionen, Bräuchen, Sprache und Musik in die Handlung. Der Serie gelingt es außergewöhnlich gut das Leben von Native Americans zu zeigen, ohne dabei in Stereotype oder Klischees zu verfallen. Kein Wunder: sind doch die meisten Darsteller, Autoren und Regisseure indigener Abstammung und haben daher gewiss einen guten Einblick in die Materie.
Die Nebencharaktere: Dorfleben in Farbe
Was mir an „Reservation Dogs“ besonders gut gefallen hat, sind die oft skurrilen aber immer liebenswerten Nebencharaktere, die in die Handlung eingebaut werden. Angefangen bei Big (gespielt von Zahn McClarnon), dem Dorf-Sheriff – bis zu Onkel Brownie (gespielt von Gary Farmer), dem immer eingerauchten Alt-Hippie. Die Nebendarsteller tragen maßgeblich dazu bei, die Welt der Serie mit Leben zu füllen und bieten darüber hinaus eine Quelle für Humor und Menschlichkeit. Außerdem stehen sie unseren Helden immer mit Rat und Tat zur Seite. Ob als Kampflehrer, Flüchebrecher oder als Medizinmann helfen sie den Kids auf ihren Missionen.

Die Mischung aus Humor, Drama, Abenteuer und Herz
„Reservation Dogs“ ist manchmal lustig, manchmal traurig, auch mal spannend, aber immer mit viel Herz. Die Serie ist nicht nur eine Komödie, sondern auch eine Geschichte über das Erwachsenwerden, das Überleben und das Träumen. Sie zeigt welche Auswirkungen die Trauer auf die Freunde hat, nachdem sie Daniel verloren haben. Die Serie stellt aber auch die Hoffnung dar, die die „Rez Dogs“ haben, dass sie eines Tages ihr Reservat verlassen und ein besseres Leben in Kalifornien oder sonst wo führen können. Und am wichtigsten: die Serie gewährt einen tiefen Einblick in die fest verwobene Gemeinschaft, die sowohl innerhalb als auch außerhalb der kleinen Gruppe im Reservat existiert.

Fazit
“Reservation Dogs” ist eine originelle, witzige und herzerwärmende Comedy-Serie, die das Leben auf dem Reservat aus einer indigenen Perspektive zeigt. Die Serie folgt vier sympathischen und vielfältigen Teenagern und stellt deren Träume, Ängste, Freundschaften und Abenteuer auf eine humorvolle und berührende Art dar. Fans von skurrilen Charakteren und etwas sonderlichem Humor kommen auch nicht zu kurz.
„Catfish is life!“.
Alles Liebe, eure Susi.



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