Cookies and Stream

Der Back- und Serien-Blog mit tollen Rezepten und Tipps für sehenswerte Serien


Staffel 2 von „The Bear“ bringt wohl weiteres Küchenchaos in unsere Wohnzimmer

Key Art für „The Bear“ auf Disneyplus.

„Behind“, „Corner“, „Hands“ und natürlich „Yes, Chef“ (oder das deutsche Äquivalent dazu) hört man ab 16. August wieder in der zweiten Staffel der ausgezeichneten Serie „The Bear“ auf Disney+. Es ist also nicht mehr viel Zeit, um die erste Staffel (mit insgesamt 8 Folgen) nachzuholen oder als Vorbereitung auf die zweite Staffel nochmal durchzuschauen. „The Bear“ war für mich die positivste Überraschung meines Serienjahres 2022. Dass mich eine Serie über ein abgehalftertes Sandwichlokal in Chicago dermaßen in den Bann ziehen würde, habe ich mir nicht vorstellen können. Es ist jedoch offensichtlich nicht nur mir so gegangen: die erste Staffel der Serie wurde für insgesamt 13 Emmys nominiert. Unter anderem als „Outstanding Comedy Series“ (Comedy wird dabei aber meiner Meinung nach recht weit interpretiert – ich sehe sie eher als Drama mit humorvollem Einschlag) sowie weitere Nominierungen für die Hauptdarsteller der Serie.

Was erwartet euch?

„The Bear“ folgt Carmen „Carmy“ Berzatto (gespielt von Jeremy Allen White), einem jungen Sterne-Koch, der nach dem Tod seines Bruders das Familienrestaurant „The Beef of Chicagoland“ (kurz: „The Beef“) übernimmt. Carmys selbstauferlegte Mission ist es, das Lokal wieder auf Vordermann zu bekommen („I’m gonna fix this place“). Ihm zur Seite steht dabei seine neu angestellte Sous-Chefin Sydney (gespielt von Ayo Edebiri). Der Rest der Mannschaft, allen voran Richie (gespielt von Ebon Moss-Bachrach), der beste Freund seines verstorbenen Bruders, hält von den Neuerungen, die Carmy einführt recht wenig. Spannungen und Schreiduelle sind quasi vorprogrammiert. Von den Geldproblemen, die Carmy plagen ganz abgesehen, hat es das Autorenteam irgendwie trotzdem geschafft, witzige Elemente (allen voran die blöden Sprüche von Richie) einzubauen. Ohne zu viel zu verraten, aber die vierte Folge, in der Carmy und Richie das Catering bei einem Kindergeburtstagsfest übernehmen, ist wohl die humorvollste in der ersten Staffel.

Bis jetzt weiß ich nicht sehr viel über die zweite Staffel. Ich bin jedoch überzeugt, dass der Stresslevel hochbleibt und das Team um Carmy und Sydney weiterhin für Chaos sorgen wird.

Jeremy Allen White als Carmy in „The Bear“; Disney+

Warum ihr euch „The Bear“ ansehen solltet

Mittendrin statt nur dabei: Was „The Bear“ wirklich außergewöhnlich gut macht, ist die realistische und authentische Darstellung der Dynamik in einer Restaurantküche – der Stress, der Schweiß, die Selbstzweifel, aber auch die Leidenschaft für die Kochkunst – werden dabei in einer unvergleichlichen Intensität gezeigt, die mich als Zuseherin gefesselt und berührt hat. Ein besonders eindrucksvolles Stilmittel, um das „Mittendrin-Gefühl“ noch zu steigern, kommt in Folge sieben zum Einsatz. Diese Folge ist, bis auf die Anfangssequenz, in einem Take gedreht. Das heißt, ca. 18 Minuten am Stück ohne Schnitt. Die Folge handelt von den Auswirkungen einer Zeitungskritik und Problemen mit dem neuen Take-out-System, das immer neue Bestellungen ausspuckt, die das Team unmöglich abarbeiten kann. Die Emotionen gehen hoch und die Kamera folgt dabei dem daraus entstehenden Chaos von Küchenstation zu Küchenstation und wieder zurück.

Die Entwicklung der Charaktere: Angefangen bei Carmy, unserem Kochgenie, der die Ratschläge seiner Schwester doch noch zögerlich annimmt, um mit seiner Trauer und seiner unnatürlichen Besessenheit vom Kochen besser fertig zu werden.

Es gibt auch noch Tina (gespielt von Liza Colón-Zayas), das Urgestein des Lokals, die zunächst nicht bereit ist auch nur die kleinsten Anweisungen von Sydney, ernst zu nehmen. Mit der Zeit, und einige Machtkämpfe später, erkennt sie jedoch, dass auch sie selbst noch Potential hat, um sich weiterzuentwickeln und ihr das Lernen von neuen Dingen Spaß macht.

Meine Lieblingsfigur der Serie ist wahrscheinlich Marcus (gespielt von Lionel Boyce); und nicht nur weil er für die Backwaren im „Beef“ zuständig ist. Das Brot backen für die Sandwiches ist für Marcus schön und gut, sein Herz schlägt jedoch für süße Leckereien und vor allem für die Entwicklung des „perfekten“ Donuts. Bei ihm merkt man einen Durst nach Kreativität, die er seit der Übernahme von Carmy zum ersten Mal ausleben darf. Dieses Gefühl kann ich stark nachempfinden.

Insgesamt sind die Figuren in „The Bear“ eine große Stärke der Serie. Jeder der Charaktere wird dabei komplex und vielschichtig gezeichnet. Bei mir kommt dann das Gefühl auf, die Leute zu kennen und das führt dazu, dass mir ihre Geschichten richtig nahegehen.

Lionel Boyce als Marcus in „The Bear“; Disney+

Die Schauspieler: Das Ensemble von „The Bear“ spielt einfach hervorragend. Die Schauspieler haben sich anscheinend in Crash-Kursen in Kochschulen und durch Praktika in Spitzenrestaurants im Detail auf ihre Rollen vorbereitet. Das Ganze natürlich, um die Authentizität der Serie weiter zu verbessern. Wichtiger für mich sind jedoch schauspielerische Leistungen, die bei mir Reaktionen auslösen. Ziel erreicht: ich möchte Richie regelmäßig am liebsten auf den Mond schießen oder mit Marcus über den perfekten Donutteig tüfteln.

Ayo Edebiri als Sydney und Ebon Moss-Bachrach als Richie in „The Bear“; Disney+

Fazit: „The Bear“ ist eine authentische, mitreißende, manchmal auch spannende Serie, die einfach sehr gut gemacht ist. Wer sich für gute Geschichten interessiert, die von komplexen Menschen erzählt – mit allen ihren Stärken und Schwächen – der sollte sich diese Serie nicht entgehen lassen.

, ,


Hinterlasse einen Kommentar

About Me

Hallo und herzlich willkommen auf meinem Blog. Mein Name ist Susi und meine Leidenschaft für das Backen sowie mein Status als Serienjunkie haben mich veranlasst diesen Blog zu gründen. Ich lebe gemeinsam mit meinen drei Testessern in Wien.

Willst du über die neuesten Beiträge per E-mail informiert werden? Dann lass einfach deine
E-mail-Adresse da.

Entdecke mehr von Cookies and Stream

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen