Vor einigen Wochen haben wir uns ein neues Ipad zugelegt, da das Alte den Geist aufgegeben hat. Was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, ist, dass wenn man sich ein neues Apple Gerät kauft, 3 Monate AppleTV+ gratis inkludiert ist. Für mich als Serienjunkie war diese Erkenntnis natürlich Musik in den Ohren. Noch dazu wollte ich längst die vielfach Emmy-prämierte Serie „Ted Lasso“ anschauen. Und was soll ich sagen: sie hat ihren Hype wirklich verdient!
In meinem Beitrag möchte ich allerdings über eine andere Serie berichten, die mich ebenfalls begeistert hat. Unser Frühjahr war ja wettermäßig sehr durchwachsen, also stand dem Binge-watching von „Severance“ nichts im Wege. Ich habe eigentlich nichts über die Serie gewusst, außer, dass sie gute Bewertungen hat. Aufgrund der innovativen Handlung und des oft absurden Humors wurde ich jedoch sehr schnell in ihren Bann gezogen.
Übersicht
Worum geht es in „Severance“?
Es beginnt alles mit einer bewusstlosen Frau, die auf einem Tisch in einem Raum liegt, der einem Konferenzraum gleicht. Als sie aufwacht weiß sie nicht, wer sie ist, woher sie kommt oder welche Augenfarbe ihre Mutter hatte. Die ganze Situation wirkt wie einer Erzählung von Kafka entsprungen. Es stellt sich heraus, dass sie und ihre Kollegen im „severed floor“ sich einer neuartigen chirurgischen Prozedur unterzogen haben. Die Auswirkungen dieses Eingriffs sind, dass die operierten Personen während der Arbeit keinerlei Erinnerungen an ihr Privatleben haben und während ihrer Freizeit nichts mehr über ihre Arbeit wissen. Die Erinnerungen sind komplett voneinander separiert.
Die Hauptfigur in „Severance“ ist Mark (gespielt von Adam Scott), der neue Leiter der Abteilung „Macrodata Refinement“ von Lumen Industries. Mark und seine Kollegen arbeiten schon geraume Zeit bei Lumen und akzeptieren sowohl die seltsame Arbeitsumgebung als auch die merkwürdige Tätigkeit, ohne viel darüber nachzudenken. Insbesondere durch die Anstellung der neuen Kollegin Helly (gespielt von Britt Lower), die das System von Anbeginn hinterfragt sowie anderer Ereignisse, führen zu Veränderungen im Verhalten der Kollegenschaft. Sie werden neugierig!
Bis jetzt gibt es von der Serie eine Staffel, mit insgesamt 9 Folgen. Die Spannung wird von Folge zu Folge gesteigert, mit dem Höhepunkt in der 9. Folge, dem Staffelfinale. Dieses endet mit einem sehenswerten Cliffhanger, bei dem man am liebsten den Bildschirm anbrüllen möchte: „Was? Jetzt ist es aus? Das darf doch nicht wahr sein!“. Zum Glück soll es eine 2. Staffel geben.
Warum ihr euch „Severance“ ansehen solltet
Die Handlung
„Severance“ bietet eine einzigartige und innovative Handlung, die seinesgleichen sucht. Sie thematisiert nicht nur die individuelle Suche von Mark nach der Wahrheit, sondern sie beleuchtet auch die Auswirkung der Ereignisse auf die Beziehungen der Mitarbeiter untereinander. Die Handlung von „Severance“ kombiniert Elemente einer dystopischen Drama-Serie mit Thriller-Elementen und einer guten Prise Humor. Die Serie schafft es dabei, eine intensive Spannung und eine beklemmende Atmosphäre aufzubauen, auch durch die hervorragend inszenierte Musik. Jede Folge bietet überraschende Wendungen, Rätsel und Geheimnisse.
Das Setting und die Ausstattung
„Severance“ zeichnet sich durch eine beeindruckende visuelle Gestaltung aus. Angefangen vom absurd monströsen Gebäude von Lumen Industries bis hin zum überproportional riesigen Büro von Mark’s Abteilung. Auch die Ausstattung ist bemerkenswert. Es ist herrlich komisch, wenn Mark als neuer Chef der Abteilung, mit einem nicht strombetriebenen Teppichkehrer gewissenhaft das Zimmer abrollt. Oder die Computer, an denen die Mitarbeiter arbeiten, aussehen, als würden sie aus der Steinzeit kommen.
Der Humor
Ohne Humor würde „Severance“ einfach nicht funktionieren. Zu trostlos und deprimierend ist die Prämisse der Serie. Unkonventionelle Situationskomik wird sehr geschickt eingesetzt. Inmitten der düsteren und beklemmenden Atmosphäre gibt es Momente, die absurd und bizarr sind. Jeder Charakter hat seine eigenen skurrilen Eigenschaften und Eigenheiten, die zu komischen Momenten führen. Ich liebe das.
Die Besetzung
Die sind einfach alle großartig. Angefangen von Adam Scott als Hauptfigur Mark bis zur strengen und undurchschaubaren Chefin Patricia Arquette. Aufgemotzt wird das Ensemble durch John Turturro als Irving sowie Christopher Walken als Burt. Christopher Walken liebe ich seit seinem tollen Tanzauftritt in dem „Fatboy Slim“-Video zu „Weapon of Choice“. Einfach legendär! Und wem das noch zu wenige Stars sind: Bei 7 Folgen der Serie hat Ben Stiller Regie geführt.
Fazit
„Severance“ ist nicht nur eine Serie, die mit ihrer Handlung und dem großartigen Ensemble beeindruckt, sondern auch durch ihren absurden Humor besticht. Ich finde, dass viel zu wenig Leute die Serie gesehen haben und, dass viel zu wenig darüber gesprochen wird. Das will ich hiermit ändern. Wer eine Serie sucht, die gleichzeitig zum Lachen und Nachdenken anregen soll, ist bei „Severance“ definitiv richtig.
Viel Spaß beim Eintauchen in die Welt von Lumen Industries.
Eure Susi
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